Energieverbrauch senken ohne Komfortverlust
Überall im Haushalt verstecken sich Energiefresser, die Ihre Haushaltskasse und die Umwelt belasten. Doch schon mit wenig Aufwand können Sie viel Strom und Wärme einsparen und so Ihre persönliche Energiebilanz verbessern – und dabei müssen Sie nicht einmal auf Ihren Komfort verzichten.
Sie wissen nicht, wie und wo Sie anfangen sollen?
Dann fragen Sie uns! Wir informieren Sie kostenlos über den effizienten und umweltschonenden Umgang mit Energie. Lassen Sie sich am Telefon unter 07071 157-300 oder per E-Mail an energiesparen@swtue.de von unserem Serviceteam weiterhelfen.
Strom sparen
Ob Beleuchtung, Heizungspumpe oder Kühlschrank: In Privathaushalten schlummern große Einsparpotenziale in Sachen Stromverbrauch. Nicht nur das Klima profitiert, wenn Sie weniger Strom benötigen, sondern auch Ihr Geldbeutel.
Ist Ihr Verbrauch besonders hoch?
Wie viel Strom benötigt eigentlich ein durchschnittlicher Haushalt? Erst wenn Sie wissen, wo Sie stehen, ist klar, ob Sie noch mehr Strom einsparen können.
Stromverbrauch der Haushalte in Deutschland 2019
Gerade im Haushalt verbrauchen wir besonders viel Strom. Ob Kühlschrank, Waschmaschine oder Fernseher – Stromfresser gehören zu unserem Alltag. Lesen Sie, was Sie tun können, um den Stromdieben Einhalt zu gebieten.
Stromspartipps für den Haushalt
Stand-by
Viele Geräte benötigen auch Strom, wenn sie nicht benutzt werden. Sie erkennen dies an einer kleinen Kontrollleuchte oder einem warmen Netzteil. Schalten Sie den Stand-by-Modus einfach ab und sparen Sie bares Geld, zum Beispiel indem Sie den Fernseher nicht nur mit der Fernbedienung ausschalten, sondern ihn komplett von der Dose nehmen. Lässt sich ein Gerät nicht vollständig ausschalten, können Sie auch den Stecker ziehen oder eine abstellbare Steckerleiste anschließen.
Mittlerweile gibt es sogar „intelligente“ Stand-by-Stopper, die Geräte nach dem Ausschalten selbst vom Netz trennen oder etwa an einen Computer angeschlossene Geräte wie Drucker oder Scanner separat und nur für die Nutzungszeit einschalten.
Beleuchtung
Zeigen Sie alten Glühlampen die rote Karte, denn durch den Einsatz von Energiesparlampen oder noch sparsameren LEDs können Sie viel Strom einsparen. Helle Lampenschirme und weiße Wände verstärken die Wirkung der Beleuchtung, so dass auch geringere Wattzahlen genügen. Gänzlich tabu sind Deckenfluter mit Halogenlampen – sie sind wahre Stromfresser und verbrauchen das Fünffache einer normalen 60-Watt-Glühbirne. Wenn Sie Räume nicht nutzen, gilt: „Licht aus!“ Achten Sie vor allem im Kinderzimmer darauf, dass die Beleuchtung ausgeschaltet wird, wenn das Spiel woanders weitergeht.
Kühlen
Kühl- und Gefriergeräte brauchen besonders viel Strom, denn sie laufen rund um die Uhr, Tag und Nacht. Gerade hier können Sie also viel Energie sparen. Stellen Sie Ihre Kühlgeräte an den richtigen Ort und korrekt ein: Ein Platz neben dem Backofen, an der Heizung oder direkt am Fenster in der prallen Sonne treibt den Stromverbrauch in die Höhe. Für die meisten Lebensmittel sind 7 °C im Kühlschrank und -18 °C im Gefriergerät kalt genug. Jeder Grad weniger benötigt zusätzlichen Strom. Generell gehören sämtliche Speisen und Getränke nur abgekühlt in den Kühl- oder Gefrierschrank, und beim Hinein- oder Herausräumen sollte die Tür des Geräts möglichst schnell wieder verschlossen werden. Tauen Sie Ihr Gerät außerdem regelmäßig ab! Schon mit einer 1 cm dicken Eisschicht steigt Ihr Energieverbrauch.
Kochen
Kulinarische Gerichte zaubern und dabei trotzdem Strom sparen – das geht ganz einfach, wenn man ein paar Regeln beachtet. Kochen Sie mit den richtigen Töpfen! Der Durchmesser Ihres Topfes sollte mit dem der Herdplatte übereinstimmen, damit Sie die Wärme optimal nutzen. Energiesparende Töpfe haben zudem ebene Böden und gut sitzende Deckel. Kochen ohne Deckel braucht übrigens die dreifache Menge an Energie. Schnellkochtöpfe verkürzen die Garzeit von kochintensiven Gerichten. Obendrein bleiben Vitamine besser erhalten und Sie sparen zwischen 30 und 60 Prozent Strom. Heizen Sie den Backofen nur dann vor, wenn es dringend erforderlich ist! Ohne Vorheizen sparen Sie 20 Prozent an Energie. Noch effizienter wird es mit einem Erdgasherd: Der ist in der Anschaffung zwar etwas teurer, energetisch und in den Kosten aber günstiger als ein Elektroherd.
Waschen
Sparen steht auch beim Wäsche waschen auf dem Programm. Waschmaschinen und Wäschetrockner verbrauchen einen großen Teil unserer Haushaltsenergie. Besonders wichtig sind eine niedrige Temperatur und sinnvolle Füllmengen. Die Kochwäsche bei 90 °C ist heute nicht mehr notwendig. Unsere Waschmittel sind mittlerweile so gut, dass Ihre Wäsche auch zwischen 30 und 60 °C schön sauber wird. Füllen Sie Ihre Maschine immer möglichst voll! Nur Fein- und Wollwäsche kann etwas mehr Platz vertragen. Denken Sie an die Spartaste, falls Ihr Waschgerät über eine solche verfügt. Schleudern Sie gut durch, denn je trockener die Wäsche aus der Maschine kommt, desto weniger Energie benötigt der Wäschetrockner. Ist das Wetter schön, lassen Sie Ihre Wäsche draußen an der frischen Luft trocknen.
Spülen
Moderne Geschirrspüler haben spezielle Energiesparprogramme. Wer diese „Eco“, „Spar“ oder „Intelligent“ Programme benutzt, verbraucht weniger Strom und Wasser als ein geübter Handwäscher. Ihre Geschirrspülmaschine wäscht einen großen Berg schmutziges Geschirr mit 10 l Wasser und ca. 1 kWh Strom. Beladen Sie die Maschine immer vollständig! Aufs Vorspülen können Sie getrost verzichten, so entfallen zusätzliche Wasser- und Energiekosten. Nehmen Sie bei normal verschmutztem Geschirr das 50 °C-Programm. Das reduziert den Stromverbrauch um bis zu 30 Prozent gegenüber dem 60 °C-Waschgang. Ist Ihr Geschirr nur wenig verschmutzt, reicht auch das Spar- oder Kurzprogramm. Große Spülmaschinen sind besser als kleine Geräte, weil sie effizienter sind. Wenn Sie Ihren Geschirrspüler direkt an die stromunabhängige Warmwasserbereitung anschließen, sieht Ihre Energiebilanz noch besser aus.
Betriebskosten im Blick behalten
Beim Neukauf von Elektrogeräten sollten Sie nicht nur auf den Anschaffungspreis schauen, sondern auch die Betriebskosten im Blick haben. Sind diese niedrig, können sich etwas höhere Investitionskosten schon nach wenigen Jahren rechnen.
Das gilt zum Beispiel
- für Heizungspumpen, deren Austausch wir mit einem Förderprogramm unterstützen
- für alte Kühl- und Gefriergeräte, die oft unnötig viel Strom verbrauchen
- für Elektroherde, die nicht so effizient wie Gas- und Induktionsherde sind
- für Spül- und Waschmaschinen, bei denen ein Anschluss ans Warmwasser sinnvoll sein kann, wenn dieses nicht mit Strom erzeugt wird,
- und beim Kauf von neuen Lampen bzw. Leuchtmitteln.
Tipp:www.ecotopten.de veröffentlicht für verschiedene Produktgruppen Mindestkriterien anhand derer Sie sich auf dem Markt orientieren können. Denn vermeintliche Schnäppchen sind oftmals echte „Stromfresser“.
Wärme sparen
Egal ob Sie mit Gas, Öl oder Fernwärme heizen – beim Erwärmen von Räumen und Wasser können Sie viel Energie sparen. Energiekosten und CO2-Emissionen lassen sich senken, indem Sie Ihr Nutzungsverhalten ändern, Ihre Heizung oder das gesamte Wohngebäude umbauen. Wir erklären Ihnen, wie Sie es am besten anpacken.
Ist Ihr Verbrauch an Heizenergie besonders hoch?
Wie viel Wärme benötigt ein durchschnittlicher Haushalt? Erst wenn Sie Ihren Stand ermittelt haben, wissen Sie, ob Sie noch mehr Heizenergie einsparen können.
Einfache Verhaltenstipps fürs Wärme sparen
Mit ein paar einfach umzusetzenden Tipps sparen Sie durch richtiges Heizen und Lüften jede Menge Energie – noch bevor Sie sich Gedanken über den Austausch Ihrer Heizungsanlage machen müssen.
Heizen
Heizen Sie Ihre Räume nicht zu stark. Das Senken der Raumtemperatur um 1 °C ergibt eine Energieeinsparung von 6 Prozent. Im Bad wird eine Temperatur von etwa 23 °C empfohlen, im Wohnzimmer eine Temperatur bis zu 20 °C, Küche (18 °C), Schlafzimmer (17 °C) und Toilette (16 °C) müssen nicht so stark geheizt werden. Stellen Sie vor Ihre Heizkörper, falls Sie welche haben, keine großen Gegenstände, damit die Luft zirkulieren kann und die Wärmeverteilung optimal ist. Halten Sie die Türen zum Flur und weniger stark geheizten Zimmern stets geschlossen.
Lüften
Lassen Sie Ihre Fenster während der Heizperiode möglichst nicht in Kippstellung geöffnet. Besser ist es, wenn Sie je nach Außentemperatur mehrmals täglich mehrere Minuten durchlüften, um Heizkosten zu sparen und für einen kompletten Luftaustausch zu sorgen. Drehen Sie während des Lüftens die Heizung zurück. Achten Sie, darauf, dass die Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumen zwischen 45 und 65 Prozent liegt – so vermeiden Sie Wohnungsschimmel.
Übrigens: Wenn Sie nachts die Jalousien an Ihren Fenstern herunterlassen, verringern Sie unnötige Wärmeverluste, weil die Rollläden isolierend wirken.
Investieren und langfristig sparen
Durch eine energetische Sanierung können Sie den Energiebedarf Ihrer Immobilie ganz erheblich senken. Die Wärmedämmung der Wände und des Dachs sowie der Austausch von Fenstern erfordern zwar höhere Investitionen, solche Maßnahmen führen aber langfristig zu deutlichen Energieeinsparungen.
Weitere Informationen zum Thema finden sich in unserer Mappe für Bauherren und Sanierer. Für ausführliche Auskunft und Beratung zu Gebäudesanierung und Heizungsaustausch können Sie sich an die Agentur für Klimaschutz in Tübingen wenden. Die telefonische Erstberatung ist kostenfrei.